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Aktienbulle der Woche: Eine Bank zum Ausverkaufspreis

Bankaktien sind bei zunehmender Größe eines Instituts für Außenstehende schwerlich zu bewerten, denn durch die Rolle von Banken in der Giralgeld-Schöpfung, sprich Kreditvergabe, spiegeln Bilanzpositionen oft nicht die Risiken wider, die darin stecken. Die Beispiele Credit Suisse, wie auch andere, seien immer mahnend im Hinterkopf verankert.

 

Quelle: Varengold Bank AG

 

Nun gibt es auf dem hiesigen Kurszettel eine Privatbank namens Varengold, die eine illustre Eigentümer-Geschichte und operativ allerlei Irrungen und Wirrungen aufzweisen hat. Die Bilanzsumme laut Zwischenbericht per ultimo Juni betrug 1.73 Mrd. Euro. Diese Größenordnungen sind für die Bewertung des KGV wichtig, zumal die Kundenforderungen gegenüber den Kundenverbindlichkeiten mit dem Faktor 0.3 auf Risiken hindeuten.

 

Doch die aktuellen Neunmonatszahlen lassen aufhorchen. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) hat sich auf 26.7 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Das Verhältnis zum Börsenwert von derzeit rund 40 Mio. Euro, bei einem Aktienkurs von 4 Euro in dem wenig liquiden Titel, passt überhaupt nicht. Selbst bei einer unterstellten Null im vierten Quartal stünde hier ein KGV von 1.5 angeschrieben, und das ist auch für risikobehaftete Banken günstig. Die 114 Mitarbeiter der Hamburger Vollbank mit Schwerpunkt im Transaction Banking erwirtschafteten Erlöse von 56.2 Mio. Euro, und das bei Kosten von 20 Mio. Euro.

 

Wie der Vorstandssprecher Bernhard Fuhrmann all das erreicht hat und was sich hinter dem Institut verbirgt, werden wir demnächst intensiver beleuchten. Angesichts seiner Fundamentaldaten hat der Nebenwert das Zeug für eine kleine Trading-Position.